Die in Bern lebende Finnin Lea kenne ich schon lange, sie ist auch Mitglied von formforum und unsere Wege haben sich immer wieder gekreuzt. Ich habe mich sehr auf diesen Besuch am Klösterlistutz in Bern gefreut.
Das Haus hat eine lange Geschichte, das spürt man – aber darüber ein anderes Mal. Was mich fasziniert hat, ist der Gewölbekeller: da hört man einen steten Tropfen, ein guter Geist, meint Lea. Ich bin natürlich fasziniert, stimme ich mich doch nun schon wieder auf die Gespensterführungen ein. http://www.beatricelang.ch/?p=272
Und so kam Lea zum Glasdesign: Bei einem Besuch in ihrer alten Heimat trifft Lea, sie ist Sozialpädagogin, den Finnischen Künstler Jukka Isotalo. Der erzählt ihr folgende Geschichte: Beim Mittsommernachtsfest hatten er und seine Freunde ausgiebig gefeiert (die Finnen sind ein trinkfreudiges Volk; ich habe das in Finnland selber auch schon miterlebt). Am nächsten Morgen, beim Aufwachen, noch verkatert, sah er all die leeren Flaschen rumliegen und der Gedanke an die Energieverschwendung und Umweltbelastung war ihm unerträglich. So beschloss er, die leeren Flaschen mit minimalem Energieaufwand wieder zu verwenden. Was daraus entstand, konnte er wenig später an einer Ausstellung im Modern Art Museum in Nizza zeigen.
Lea war von der Idee begeistert und erlernte bei Jukka Isotalo an der Kunst- und Industriedesign-Hochschule in Helsinki kurzerhand das Arbeitsverfahren. Sie hatte sofort erkannt, dass die Bearbeitung von gebrauchten Wegwerfflaschen nicht nur ökologisch sinnvoll ist. Sie eignet sich durch die klar strukturierten Arbeitsschritte auch optimal für Menschen, die aufgrund ihrer momentanen Situation nicht in der Lage sind, einer geregelten Arbeit nachzugehen. So entstand das Atelier „Recycling Glasdesign“ ein Beschäftigungsprogramm für erwerbslose Personen in Bern.
Lea ist nun pensioniert und hat mehr Raum und Zeit in ihrem Atelier ihre eigenen künstlerischen Ideen zu verwirklichen und weiter zu entwickeln. Sie gibt auch kleine Workshops. Ich habe zwei Flaschen, aus denen ich gerne etwas machen möchte, auf die Seite gestellt. Ich werde darüber berichten.
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Griezi Beatrice Lang
Zur Zeit gestalte ich das Vereinsbulletin der SVFF Bern (Schweiz. Vereinigung der Freunde Finnlands. Darin soll auf die Weihnachtsausstellung mit Jouluglögi bei Lea Ammann-Toivanen hingewiesen werden.
Bei der Recherche bin ich auf Ihre Reportage gestossen und habe ausgezeichnete Bilder gesichtet. Nun möchte ich Sie anfragen, ob ich 2 Bilder (erstes Bild mit Lea Ammann und grosser Bowle und zweites Bild Blick auf den Klösterlistutz) verwenden darf. Wenn ja, welche Quelle darf ich aufführen?
Besten Dank im voraus und freundliche Grüsse
Roman Vogt-Harjanne
061 413 06 63